Vorwort
Von
Oktober 1942
an lagen in einem Abstellraum des Rathauses von Auvillar
(Tarn et Garonne) versiegelte Koffer und verschiedene andere
Gegenstände deportierter jüdischer Familien.
Den Hinweis von der Existenz dieser Koffer bekam am 20.
Mai 1990 Gérard Gobitz von Dr. Sigismund Hirsch in
Septfonds während einer Zeremonie zur Einweihung einer
Gedenktafel für jüdische Kinder, die 1942 aus
diesem Lager deportiert wurden.
Gérard Gobitz übertrug mir dann mit Empfehlung
von Elie Arditti die Untersuchung dieses historischen Materials.
So begannen wir am 6. Juni 1990 die ersten Koffer in dem
kleinen Raum des alten Rathauses zu öffnen, im Beisein
von Roger Téchiné, dem Vertreter des Bürgermeisteramts
von Auvillar, Elie Arditti und M. Atlan.
Die vom Bürgermeisteramt damals angefertigte und sorgsam
aufbewahrte Liste ermöglichte eine rasche Identifikation
der Eigentümer dieser Gegenstände. Es waren dies
die Familien Kurzweil und Roth, die am 26. August zusammen
mit zwei anderen "israelitischen" Familien, Winewiez
und Weinnelberg verhaftet wurden. Der ebenfalls 1942 versiegelte
persönliche Hausrat dieser letzten beiden Familien
wurde 1945 nach der Befreiung von ihren Familienmitgliedern
abgeholt.
Einen Monat lang dauerte es, den Inhalt dieser Koffer mit
ständiger Hilfe von Laurence Caïla zu inventarisieren.
Wir erhielten mit diesen Dokumenten eine wertvolle Grundlage
zur Forschung über die Geschichte österreichischer
Juden und Sozialdemokraten im Exil in Frankreich.
Pascal
CAÏLA
Die
in dieser Publikation vorgestellten Daten und Ereignisse
entsprechen den Dokumenten, die in den Koffern der Familie
Kurzweil aufgefunden wurden. In
den gelb unterlegten und mit mit einem blauen "Link"
versehenen Feldern finden Sie Details. Die orange unterlegten
und mit Links versehenen Felder sind Lernhilfen zur Zeitgeschichte.